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Bitcoin Pro ist Betrug: Hier spülst du dein Geld das Klo runter!

Dich reizt das Investment in Bitcoin? Die Kryptowährung hat in den letzten Jahren einen enormen Kurszuwachs hingelegt. Verständlich, dass auch du in Stück vom Erfolgskuchen abhaben möchtest. Bitcoin Pro verspricht auf der Website maximalen Profit an der Bitcoin-Revolution. Aber Vorsicht, denn die Erfahrungen geben Hinweise auf Abzocke.

Was ist Bitcoin Pro?

Seit 2009 entwickelt wurde, hat sich nicht nur bei der Verbreitung, sondern auch der Kursentwicklung viel getan. Wurden die ersten Coins noch für wenigen USD angeboten, kletterte der Kurs zwischenzeitlich sogar auf ein Hoch von über 66.000 USD. Da geraten auch Profi-Trader ins Träumen und wollen einsteigen. Willst auch du deine Chance am Markt nutzen und unter Profi-Konditionen handeln? Bitcoin Pro suggeriert mit dem Namen und der vermeintlichen Erfolgssoftware genau das:

  • zuverlässige Kursprognose
  • leichter Handhabung
  • Einstieg auch für Nicht-Profis möglich

Die Wahrheit sieht nach dem Test ganz anders aus. Dass Bitcoin Pro nicht seriös agiert, lässt sich anhand verschiedener Kriterien feststellen. Bevor du selbst Erfahrungen sammelt und womöglich durch den Betrug dein Investment verlierst, schau dir die transparenten Details aus dem Test an.

Details zum Unternehmen gibt es nicht

Wer sein Investment einem Anbieter anvertraut, will auf Nummer sichergehen. Du bestimmt auch, sodass wesentliche Angaben zum Unternehmen bzw. den Software-Entwicklern von Vorteil wären, oder? Bei den Erfahrungen zu Bitcoin Pro auf dieser Webseite zeigt sich, dass es zu Bitcoin Pro keine belastbaren Infos gibt. Es fehlen:

  • Unternehmensanschrift
  • Namen der Gründer bzw. Teammitglieder
  • namentliche Nennung der Software-Entwickler

Es scheint fast so, als würde Bitcoin Pro gar nicht existieren. Doch die Präsenz der Website im Word wide Web spricht eine andere Sprache. Vorsicht, denn so agieren laut den Erfahrungen nur seriöse Anbieter, die etwas zu verbergen haben.

Versprechungen zu überdurchschnittlichen Erfolgen

Vollmundige Versprechungen, welche fast zu schön klingen, um wahr zu sein. Bist du skeptisch? Zu Recht, in einem Test zeigt sich, dass außer dem Slogan auf der Website „Profitieren Sie von der zunehmenden Bitcoin-Revolution.“ nichts Belastbares dran ist. Es gibt keine echten positiven Kundenstimmen oder Erfolgskennzahlen, welche dies belegen. Auch das ein weiteres Zeichen, dass es sich bei Bitcoin Pro um Abzocke handelt und du dein Geld besser nicht investierst.

Aussagen zu Kosten und Gebühren – Fehlanzeige

Wer seine Erfahrung mit dem Bitcoin-Erfolgskonzept und der Softwareanalyse sammeln will, muss dafür sicherlich etwas zahlen, oder? Richtig, denn Bitcoin Pro ist keine wohltätige Plattform. Das Problem: Bei Recherchearbeiten ließen sich gar keine belastbaren Kosten- bzw. Gebührenmodelle finden. Trotz intensiver Suche auf der Website gab es weder Angaben zu den Konditionen in Deutsch oder in Englisch. Ein Problem, denn das sieht stark nach Betrug aus. Ein renommierter Anbieter würde seine User niemals im Unklaren lassen, sondern mit offenen Karten zu ihrer möglichen Kostenbeteiligung spielen.

Nach der Registrierung bekommst du vage Aussagen zu Nutzungsfunktionen

Im Test will niemand so schnell aufgeben und keinem Anbieter absichtliche Betrug unterstellen. Deshalb bekommt auch Bitcoin Pro noch eine Chance: die Anmeldung. Wer weiß, vielleicht gibt es die Konditionen nur exklusiv für einen erlauchten Userkreis. Nach der Anmeldung ist die Erfahrung ebenso ernüchternd. Es fehlen:

  • klare Konditionen zu möglichen Kosten
  • Angaben zu Mindesteinzahlung
  • Infos über Transaktionsmethoden

Während andere renommierter Broker oder Exchanges alle Angaben auch ohne Anmeldung bereitstellen, gibt es hier auch nach der Registrierung kaum transparente Infos. Eine Aussage zu möglichen Gebühren bei Nutzung der Software fehlt gänzlich. Allerdings gibt es bei der Mindesteinzahlung einen Fortschritt. Mit etwas Suche wird schnell klar, dass du als User mindestens 250 € einzahlen musst. Um diese Information zu erhalten, musst du detektivisches Gespür beweisen; alles andere als benutzerfreundlich. Ein weiteres Indiz für einen Anbieter, der unter die Kategorie „Abzocke“ mit Bitcoin fällt.

Kein Support und Sprach-Kauderwelsch in Reinform

Zugegeben, bisherige Tests der Bitcoin-Anbieter haben gezeigt, dass Support erstklassig sein kann. Das betrifft auch die Sprachauswahl, denn renommierter Anbieter stellen sich auf alle Landessprachen ihrer User ein. Die Erfahrungen bei Bitcoin Pro lassen auch beim Support und Service zu wünschen übrig:

  • keine verschiedenen Kommunikationswege (Kontakt ausschließlich über online Formulare)
  • keine 24/7-Erreichbarkeit
  • Sprach-Wirrwarr auf der Website

Ein FAQ-Bereich, der dir vielleicht ohne Umwege weiterhilft, fehlt völlig. Auf den ersten Blick scheint die Website ausschließlich für deutsche User mit punktgenauen Informationen konzipiert. Der zweite Blick hinter die Kulissen zeigt das Grauen: englischsprachiger Content bei den „Terms“ und der „Policy“. Transparenz sieht anders aus.

Hast du Fragen zu deiner Aktivität bei Bitcoin Pro, wirst du damit alleingelassen. Die Kontaktaufnahme über das Onlineformular ist gut gemeint, die Antworten des Supports dauern jedoch im schlimmsten Fall mehrere Tage und sind häufig nichtssagend. Echte Hilfe: Fehlanzeige.

Hinweis: Dass es sich bei Bitcoin Pro um Abzocke handelt, siehst du auch an der fehlenden Bereitschaft, mit Usern kommunizieren zu wollen. Es gibt keine Adresse, keine belastbare Telefonnummer – willst du beispielsweise rechtliche Ansprüche aufgrund eines Betruges geltend machen, fehlen dir sämtliche dafür notwendige Angaben. Die Website-Adresse selbst wirkt ebenso wenig aussagekräftig und vertrauenswürdig. Die „live“-Endung kann von sämtlichen Spaß-Anbietern genutzt werden.

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Krypto-Verwahrlizenzen in Deutschland – wo sind die Banken?

Während ein FinTech nach dem anderen eine begehrte Krypto-Depotlizenz ergattert, hört man von klassischen deutschen Geschäftsbanken: nichts. Verschläft der deutsche Finanzsektor die Bitcoin-Revolution?

Krypto-Deutschland hat regulatorische Sicherheit. Seit dem 12. Dezember 2019 ist hierzulande das Gesetz zur Umsetzung der Änderungsrichtlinie zur vierten EU-Geldwäscherichtlinie in Kraft und damit auch der Tatbestand des Krypto-Custody-Geschäfts.

Unternehmen, die digitale Vermögenswerte wie Kryptowährungen für Dritte verwahren wollen (sog. Custody), müssen ab sofort bei der BaFin eine Krypto-Custody-Lizenz beantragen. Genauer gesagt: Wer muss bei der BaFin eine schriftliche Erlaubnis einholen, da im Merkblatt die Finanzaufsicht genannt wird.

Wer sich also über mangelnde Regulierung beklagt hat – hier ist sie. Doch die Lizenzen sind rar gesät. Mit Stand Oktober 2021 hat die BaFin in Deutschland genau drei Krypto-Depotlizenzen vergeben: Coinbase Deutschland, Kapilendo und seit kurzem auch das Münchner Start-up Tangany sind die einzigen drei Unternehmen, die eine solche Lizenz ergattern konnten.

Während Coinbase Deutschland im Juni dieses Jahres die Erlaubnis zur Ausübung des Krypto-Custody-Geschäfts erhielt, folgte Kapilendo als zweites Unternehmen am 15. September und Tangany kürzlich Anfang Oktober. Ursprünglich hatte die BaFin 28 Anträge erhalten. Ob die anderen 25 noch bewilligt werden oder ob sie bereits abgelehnt wurden, ist nicht bekannt, da die BaFin keine Aussagen über Verzichtserklärungen macht.

Coinbase-Lizenz erregt Aufsehen

Dass ausgerechnet Coinbase die erste Meldung erhalten hat, hat in der Bitcoin-Szene für einiges Aufsehen gesorgt. Immerhin ist das Unternehmen mit einem Marktwert von rund 60 Milliarden US-Dollar nicht nur eines der größten Kryptounternehmen der Welt, sondern auch eines der größten FinTechs überhaupt. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank hat derzeit eine Marktkapitalisierung von „nur“ 26 Milliarden US-Dollar.

Die Vorwürfe, dass Coinbase hier bevorzugt behandelt wurde, wirft die zuständige Finanzaufsichtsbehörde jedoch zurück. Per E-Mail wurde uns mitgeteilt, dass „die Erlaubnisanträge grundsätzlich in chronologischer Reihenfolge bearbeitet [werden]. Die Dauer eines Erlaubnisverfahrens hängt maßgeblich von der Art, dem Umfang und der Vollständigkeit des Antrags ab. Sobald eine Prüfung ergeben hat, dass die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind, wird eine entsprechende Erlaubnis erteilt. “

Mit anderen Worten: Coinbase war einfach schneller als die Konkurrenz und konnte alle notwendigen Unterlagen vorlegen.

Krypto-Verwahrung: Eine Chance für Banken?

Dass die Marktkapitalisierung einer US-Bitcoin-Börse inzwischen mehr als doppelt so groß ist wie die des größten deutschen Kreditinstituts, zeigt einmal mehr, dass sich ein Machtwechsel im Finanzsektor abzeichnet. Dennoch könnten unter den verbleibenden 25 Bewerbern auch große deutsche Geschäftsbanken sein.
Das glaubt zumindest Martin Janda, Blockchain-Experte bei NTT DATA. Er sagte gegenüber BTC-ECHO:

„Das Krypto-Custody eröffnet den Banken eine einmalige Chance, diese Entwicklung umzukehren. Ich würde den Banken empfehlen, diese Chance zu nutzen, um in Zukunft Dienstleistungen in einem völlig neuen Geschäftsfeld anbieten zu können. “

NTT Data ist erst seit kurzem im Bereich der Krypto-Verwahrung tätig. Als Autor hat Janda ein Arbeitspapier über den Stand der Dinge bei der Bitcoin-Verwahrung verfasst. In dem Papier mit dem Titel „Erfolgreiche Implementierung von Lösungen für die Krypto-Verwahrung mit NTT DATA“ heißt es:

Die Vorteile einer sicheren und komfortablen Krypto-Verwahrung sind jedoch groß, insbesondere wenn es um die Kundenbindung geht. Darüber hinaus ist eine professionelle Krypto-Verwahrung der Kern für neue Anlage- und Finanzierungslösungen sowie für ganzheitliche, tokenbasierte Ökosysteme mit digitalen Identitäten als umfassende Zugangsmöglichkeit.

Mit anderen Worten: Ohne eine Krypto-Strategie geht im Finanzsektor heute nichts mehr.

Immerhin: Commerzbank und Deutsche Bank kommen sich näher

Auf Nachfrage bei der BaFin konnten wir jedoch nicht in Erfahrung bringen, ob deutsche Großbanken unter den Bewerbern für die Verwahrlizenzen sind. Eine kryptospezifische Strategie von Banken wie der Commerzbank ist derzeit nicht zu erkennen. Im Gegenteil: Im Februar dieses Jahres hatte sich die Bank mit einem Anti-Bitcoin-Bericht blamiert. Das Dokument war ein Sammelsurium aus klassischem FUD und widersprüchlichen Argumenten wie dem fehlenden „inneren Wert“ von Bitcoin. Das Dokument offenbarte auch eklatante Wissenslücken.

Die Bank argumentierte, dass Bitcoin nichts weiter als eine „Schattenwährung“ sei, die hauptsächlich von Kriminellen genutzt werde. Aufmerksame Leser von BTC-ECHO wissen jedoch, dass die Schwarzmarktwährung Nr. 1 immer noch der US-Dollar ist und Kryptowährungen einen immer geringeren Anteil an kriminellen Transaktionen ausmachen.

„Das Thema wird von den Banken immer noch nicht ernst genommen. Der Krypto-Sektor hat immer noch ein schlechtes Image“, so Janda.

Unterdessen nähert sich die Commerzbank dem Thema Kryptowährungen zumindest an. Ein Unternehmenssprecher sagte gegenüber BTC-ECHO:

„Wir beschäftigen uns intensiv mit dem Thema Krypto-Assets, also mit der Verwahrung und dem Handel von nicht-physischen Assets. Zu diesem Zweck sind wir im Frühjahr 2021 eine Kooperation mit der Gruppe Deutsche Börse und FinTech 360x eingegangen. Darüber hinaus verfolgen wir eine eigene Digital-Asset-Strategie und planen auch für die kommenden Jahre eigene Angebote für unsere Kunden. “

Banken könnten den Anschluss an das 21. Jahrhundert verlieren

Für die traditionellen Banken ist es mehr als notwendig, den Anschluss an das 21. Jahrhundert zu finden. Doch dafür ist es bald zu spät: Unter anderem aufgrund der Niedrigzinspolitik ist das klassische Kreditgeschäft längst nicht mehr lukrativ. Coinbase und Co. bereiten sich derweil darauf vor, den traditionellen Finanzsektor zu überholen.

Auch von der Deutschen Bank hat man in diesen Tagen nicht viel gehört. Mit Alexander Bechtel hat sie zwar einen etablierten Krypto-Profi in den eigenen Reihen. Konkrete Erfolge hat das aber noch nicht gebracht.

Lediglich ein Dokument des Weltwirtschaftsforums 2020 gibt einen Hinweis auf die Krypto-Strategie der Deutschen Bank. Darin heißt es:

„Die Deutsche Bank strebt die Entwicklung einer vollständig integrierten Verwahrungsplattform für institutionelle Kunden und deren digitale Vermögenswerte an, die sich nahtlos mit dem breiteren Kryptowährungsökosystem verbindet.“

Wir wollten wissen, inwieweit diese Pläne bereits verwirklicht wurden, aber wir konnten die Deutsche Bank bis zum Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme erreichen.

Aber eines ist sicher: Wenn die Banken den Anschluss an das 21. Jahrhundert nicht verpassen wollen, sollten sie ihr Möglichstes tun, wenn es um die Krypto-Verwahrung geht.